Projektbeschreibung

Diskussionen über Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Reformen des anwaltlichen Gesellschaftsrechts sind seit den 1990er Jahren ein Dauerbrenner des Anwaltsrechts. Sie werden in der Gegenwart aufgrund von Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts und Einflüssen des ausländischen Rechts besonders intensiv geführt – bislang allerdings nur aus dem Blickwinkel der Rechtspolitik, Rechtsdogmatik und Rechtsvergleichung. Die Reformdiskussion macht damit den zweiten Schritt vor dem ersten, muss doch logischer Ausgangspunkt einer jeden Reform der rechtstatsächliche Befund sein, um zu vermeiden, dass Scheinprobleme adressiert werden und am Bedarf der Praxis vorbei reformiert wird.

Das bislang bestehende Erkenntnisdefizit adressiert dieser Forschungsbericht, der die rechtstatsächlichen Erkenntnisse des Soldan Instituts zu Fragen des anwaltlichen Gesellschaftsrechts der Jahre 2011 bis 2018 zusammenfasst und aufbereitet. Sie beruhen vor allem auf der alle zwei Jahre stattfindenden Befragung einer repräsentativen Stichprobe von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten im Rahmen der sog. „Berufsrechtsbarometer“. In diesen „Berufsrechtsbarometern“ haben die von bereits erfolgten und möglichen künftigen Reformen unmittelbar betroffenen Berufsträgerinnen und Berufsträger ihre Bewertung der Reformthemen mitgeteilt.

 

Autor:

Prof. Dr. Matthias Kilian
Universität zu Köln
Direktor des Soldan Instituts