13.06.2013 14:19

Forschungsbericht „Fachanwälte für Arbeitsrecht“ veröffentlicht


Auf dem 64. Deutschen Anwaltstag in Düsseldorf hat das Soldan Institut seinen neuesten Forschungsbericht „Fachanwälte für Arbeitsrecht“ vorgestellt. In ihm wird die größte der 20 Fachanwaltschaften im Detail analysiert. Ein Ergebnis: 63 % der Fachanwälte für Arbeitsrecht stellen nach dem Titelerwerb eine Verbesserung der Marktstellung und höhere Erträge fest. Dieser Effekt ist bei Fachanwälten für Arbeitsrecht stärker ausgeprägt als in den übrigen Fachanwaltschaften.

Obwohl es mittlerweile 20 Fachanwaltschaften gibt, sind mehr als 20 % aller Fachanwälte in der Fachanwaltschaft für Arbeitsrecht konzentriert, die damit die größte Fachanwaltschaft ist. Die Studie der Kölner Berufsforscher untersucht die Struktur der Fachanwaltschaft für Arbeitsrecht, analysiert die Gründe für den Erwerb des Fachanwaltstitels und zeichnet nach, wie sich der Erwerb der für eine Titelverleihung notwendigen besonderen theoretischen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen vollzieht. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der wirtschaftlichen und fachlichen Effekte des Titelerwerbs.

Stefanie Lange, Co-Autorin des Buches: „Fachanwälte für Arbeitsrecht betreuen in stärkerem Maße als andere Fachanwälte gewerbliche Mandanten und sind seltener in Kleinkanzleien tätig. Beim Erwerb des Titels haben sie besonders große Probleme beim Nachweis der notwendigen Zahl der im Arbeitsrecht bearbeiteten Fälle – nicht in der Summe, aber in bestimmten Teilrechtsgebieten.“ Die Studie belegt empirisch den bislang rein anekdotischen Befund, dass in der Fachanwaltschaft für Arbeitsrecht die sog. Fallquoten ein überdurchschnittlich großes Problem sind. 20% aller Fachanwälte für Arbeitsrecht berichten von entsprechenden Schwierigkeiten. Der Wert ist zweieinhalb Mal so hoch wie im Mittel aller Fachanwaltschaften.

Dr. Matthias Kilian, Direktor des Soldan Instituts: „Ich freue mich, dass wir mit „Fachanwälte für Arbeitsrecht“ nur wenige Wochen nach unserer Studie „Fachanwälte für Verkehrsrecht“ bereits den dritten fachgebietsspezifischen Forschungsbericht vorlegen können.“ 2012 hatte das Soldan Institut bereits das Buch „Fachanwälte für Familienrecht“ veröffentlicht, Studien zu den Fachanwaltschaften für Strafrecht und Steuerrecht sollen noch 2013 erscheinen.

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Hinweise für die Redaktionen: Rund 6 % aller deutschen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte bzw. 20 % aller Fachanwältinnen und Fachanwälte ist die Befugnis erteilt, den Titel „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ zu führen. Der Titel wird von einer Rechtsanwaltskammer verliehen, wenn ein Rechtsanwalt durch einen Lehrgangsbesuch und die Bearbeitung von 100 arbeitsrechtlichen Fällen binnen drei Jahren überdurchschnittliche theoretische Kenntnisse und praktische Erfahrungen im Arbeitsrecht nachweist.

Mit mehr als 9.000 Mitgliedern ist die 1986 eingeführte Fachanwaltschaft für Arbeitsrecht die größte der insgesamt 20 Fachanwaltschaften, die gegenwärtig existieren. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der Fachanwälte für Arbeitsrecht in großstädtisch geprägten Kammerbezirken. Die meisten Fachanwälte für Arbeitsrecht im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin. In Ostdeutschland ist die Fachanwaltsdichte für das Arbeitsrecht deutlich geringer als in den alten Bundesländern.

Die 180seitige Studie „Fachanwälte für Arbeitsrecht“ von Matthias Kilian und Stefanie Lange (ISBN 978-3-8240-5416-9) erscheint zum Preis von 15 EUR im Anwaltverlag (Bonn). Im selben Verlag bereits publiziert sind die Bände „Fachanwälte für Familienrecht“ (ISBN 978-3-8240-5415-2) und „Fachanwälte für Verkehrsrecht“ (ISBN 978-3-8240-5416-9). Für die Studien wurden die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von 2.600 Fachanwältinnen und Fachanwälten aus dem Blickwinkel der jeweiligen Fachanwaltschaft analysiert.


Ansprechpartner:
Rechtsanwalt Dr. Matthias Kilian
Weyertal 59
50937 Köln

Tel.: 0221 5481 1123
Fax: 0221 5481 1125
Mobil: 0177 884 5827

Mail: kilian@soldaninstitut.de